Kompostierung / stoffliche Verwertung

Ablauf der Klärschlammkompostverwertung

1. Beratung des Landwirts

In einem ersten Beratungsgespräch vor Ort erfasst unser Berater die Betriebsstruktur, die Art der Bewirtschaftung, die Düngeeinheiten sowie die zur Klärschlammdüngung anstehenden Flächen. Anhand des Hofkatasters werden die erforderlichen Flächendaten wie Schlagbezeichnung, Schlaggröße, eventuelle Nähe von Schutzzonen etc. aufgenommen.

2. Bodenuntersuchung

Der Berater veranlasst die Entnahme der Bodenproben zur Feststellung der Nährstoffversorgung der Böden und die nachfolgenden Analysen bei einem behördlich zugelassenen unabhängigen Untersuchungsinstitut.

3. Klärschlammuntersuchung

Regelmäßige Klärschlammuntersuchungen und die Unterschreitung der Grenzwerte gemäß AbfKlärV sind Voraussetzung für die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm. Die Kläranlage gibt die Untersuchung bei einem behördlich zugelassenen Institut in Auftrag und übermittelt uns die Analyseergebnisse.

4. Düngeplanung

Der Berater errechnet die geeignete Düngemenge anhand der Nährstoffgehalte im Boden, der Ernterückstände der Vorfrucht, des Nährstoffbedarfs und des Ertragsniveaus der Folgefrucht. Hierbei wird der Einsatz von wirtschaftseigenen Düngern, Klärschlamm und Mineraldüngern optimal abgestimmt. Die für die bedarfsgerechte Düngung benötigte Klärschlammmenge wird festgelegt.

5. Übernahme der Dokumentationspflichten nach AbfKlärV

  • Flächenaufnahme mit Düngeplanung
  • Bodenprobenentnahme mit Analysierung
  • Erstellung der Lieferscheine
  • Voranmeldung der Klärdüngerausbringung (Klärschlamm, Klärschlammkompost) bei den zuständigen Fachbehörden
  • Lieferung nach Absprache mit dem Landwirt
  • Schlussmeldung beim zuständigen Amt

6. Ausbringung des Klärschlammkomposts

Bei der Ausbringung von festem Klärschlamm stehen geringer Bodendruck, gleichmäßiges Streubild und hohe Flächenleistung im Vordergrund. Das wird gewährleistet durch modernste betriebseigene Streutechnik und die Erfahrung unserer Mitarbeiter.

Zwischenlagerung und thermische Verwertung

Aufgrund der Verschärfung der DüV und der AbfKlärV, bestehen Entsorgungsengpässe bei der stofflichen Verwertung von Klärschlamm. Wir schaffen Kapazitäten für den Klärschlamm, der aufgrund der Verschärfung landwirtschaftlich nicht verwertet werden kann. Der Klärschlamm kann auf den dafür vorgesehenen und genehmigten Zwischenlagern der Harz-Humus GmbH bis zu 3 Jahren gelagert werden. Anschließend wird dieser mit betriebseigenen Fahrzeugen sukzessiv zu Klärschlammmonoverbrennungsanlagen transportiert und dort einer thermischen Verwertung zugeführt.


Ökologischer Nährstofflieferant

Klärschlammkompost ist ein ökologischer Nährstofflieferant, der bei der Reinigung häuslicher Abwässer gewonnen wird. Er weist etwa zu gleichen Teilen sowohl organische als auch mineralische Bestandteile auf. Organische Dünger wie Klärschlämme und Komposte enthalten eine Reihe wertbestimmender Pflanzennährstoffe und alle für die Pflanzenernährung notwendigen Spurenelemente wie Phosphor, Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlor, Bor und Molybdän. Phosphor wird im Weltmaßstab knapp.

Verbesserung der Bodenstruktur

Organische Dünger verbessern aufgrund ihrer Zusammensetzung die Bodenkonsistenz. Ihre langanhaltende, ertragssteigernde Wirkung ist vor allem auf den Gehalt an humusbildender organischer Substanz zurückzuführen. Daraus ergeben sich qualitätssteigernde Vorteile für den Boden:

  • Verminderung der Bodenverschlämmung durch bessere Krümelstabilität
  • Verbesserung der Bodendurchlüftung
  • Verminderung der Bodenerosion durch bessere Wasserhaltefähigkeit
  • Kontinuierliche, langsam fließende Nährstoffzufuhr
  • Regulierung des pH-Wertes
  • Förderung des Bodenlebens und der mikrobiellen Aktivität
  • Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft

Klärschlammkompostverwertung in der Landwirtschaft

Die aktuelle Abfallgesetzgebung stellt die Kreislaufwirtschaft in den Vordergrund. Das bedeutet konsequente Rückführung und Verwertung aller dafür geeigneten Stoffe mit dem Ziel, den Ressourcenverbrauch unserer Gesellschaft einzugrenzen und Stoffkreisläufe zu schließen (siehe aktuelles KrWG). Dieser Sachverhalt betrifft auch die Landwirtschaft.

Die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlammkompost ist für den Landwirt eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Möglichkeit, bei der Düngung umweltgerecht und nachhaltig zu handeln.

Klärschlamm ist ein natürlicher Dünger, dessen landwirtschaftliche Verwertung auf der jahrhundertealten bäuerlichen Tradition basiert, Nährstoffe in den Naturkreislauf zurückzuführen. Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Klärschlammverwertung wird eindeutig durch die Abfallklärschlammverordnung (AbfKlärV) geregelt.

Ansprechpartner

Andreas Muderack
Mobil: +49 151 564 30640

Jens Stockmann
Mobil: +49 170 733 8411